Rom wurde nicht an einem Tag gebaut – und auch die erfolgreichsten Unternehmen haben mal klein angefangen und viele Herausforderungen gemeistert, ehe sie sich als Weltmarktführer in ihren Branchen etablieren konnten. Besonders der Aufbau einer Marke ist oftmals eine Aufgabe, die die Arbeit von Generationen erfordert, denn eine Marke ist ein Versprechen, das Vertrauen erfordert und Sicherheit bietet. Ein solches Versprechen gibt der Unternehmer Walter Mennekes aus Kirchhundem – die Marke MENNEKES ist inzwischen viel mehr als nur ein Produkt.
Mit Fug und Recht könnte Walter Mennekes den Ausbau eines kleinen Elektroinstallationsunternehmens zum Weltmarktführer im Bereich der Industriesteckvorrichtungen als sein Lebenswerk bezeichnen, doch er sieht das Unternehmen als Leihgabe. Das könnte mit der ihm eigenen Sauerländer Bodenständigkeit zu tun haben, das könnte aber auch in der Geschichte von MENNEKES begründet liegen: Sein Vater Aloys gründete – verärgert über die schlecht anzuschließenden Geräte, die es seinerzeit auf dem Markt gab – nach seiner Lehre in einem Elektrizitätswerk 1935 eine kleine Werkstatt im beschaulichen Hofolpe, nach Kriegsende wurden dann die ersten Maschinen in der Kirchhundemer Schützenhalle montiert. Nur wenige Jahre später zog der Betrieb an den heutigen Standort in Kirchhundem um, um mit der Produktion von Industriesteckvorrichtungen – zunächst noch in flacher Form – zu starten. Die Folgezeit war geprägt von stetiger Innovation, einer räumlichen Erweiterung sowie der Präsentation des Unternehmens nach außen.
Diese Entwicklung nahm ab dem ersten Generationswechsel internationale Züge an: Dieter und Walter Mennekes, die die Geschäftsführung 1975 übernahmen, gründeten eine Tochtergesellschaft in Großbritannien und erschlossen neue Märkte in ganz Europa, Asien, Amerika und Südafrika – die weltweit genormten Steckvorrichtungen machten es möglich. Dass dabei immer wieder auch Herausforderungen zu meistern waren, schreckte Walter Mennekes nicht ab; ganz im Gegenteil: Unternehmer heißen so, weil sie etwas unternehmen, und nicht, weil sie etwas unterlassen, wie er heute erklärt. Und weiter: Als Spielführer eines guten Teams ist es die Aufgabe, möglichst oft aufs Tor zu schießen. Natürlich gehen dabei auch Bälle vorbei, aber man trifft eben auch häufiger…
Neben dieser Unternehmensphilosophie liegt der Erfolg von MENNEKES hauptsächlich in einem Fakt begründet: Die Ideen für sämtliche Innovationen stammten immer aus der Praxis. So wurde Elektrofachleuten bei ihrer Arbeit genau auf die Finger geschaut, um anschließend zu überlegen, wie deren Arbeitsleistung weiterhin verbessert werden könne. Wie die Marktanteile heute beweisen, greifen die Experten weltweit lieber zu MENNEKES- als zu anderen Produkten – die Bekanntheit der Marke sieht Walter Mennekes als Versprechen und Verpflichtung gleichermaßen, denn starke Partner brauchen starke Marken, die beständig Orientierung und Sicherheit bieten. Dafür steht der Unternehmer mit seinem Namen – und sein Name ist MENNEKES!
Im vergangenen Jahr beging der Kirchhundemer im Kreise vieler Weggefährten nach fast einem halben Jahrhundert in der Geschäftsführung seinen letzten Feierabend, und auch wenn er heute noch fast täglich Platz an seinem Schreibtisch mit Blick ins Grüne einnimmt, hat inzwischen einer seiner drei Söhne die Nachfolge übernommen: Nach seinem Studium der Betriebswirtschaft stieg Christopher Mennekes sukzessive in die Geschäftsführung ein – sehr zur Freude seines Vaters, der es – besonders mit Blick auf die soziale Verantwortung und die weltweit über 1.600 Mitarbeitenden – als großes Glück sieht, eine starke Führungspersönlichkeit im Kreise seiner Familie gefunden zu haben. Auch wenn Christopher Mennekes heute noch dankbar für die Unterstützung seines Vaters, des „Außenministers“ des Unternehmens, ist, so hat Walter Mennekes die „Leihgabe“ doch inzwischen erfolgreich an die dritte Generation weitergegeben.
Auf der einen Seite waren es die Stecker, auf der anderen Seite aber vor allem Menschen, zu denen Walter Mennekes immer eine spannende Verbindung pflegte. Da war die Kundennähe zu Elektrofachleuten in aller Welt, da war der wertschätzende Umgang mit den Mitarbeitenden, Auszubildenen und Studenten, die die Innovationskraft des Unternehmens ausmachten, da waren aber auch Kontakte in die höchsten politischen Kreise. Dieses Zusammenspiel sorgte schließlich nicht nur dafür, dass MENNEKES schon zu Beginn der Mobilitätswende den Prototypen eines intelligenten Steckers entwickelt hatte, sondern auch dafür, dass er den Automobilbauern bei AUDI und VW sowie der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel präsentiert werden konnte. Der Entwurf überzeugte – seit 2014 ist der Ladestecker „Typ 2“ per EU-Gesetz der Standard für E-Fahrzeuge in ganz Europa. Aus dem Spezialisten, der in seiner kleinen Nische den Ton angeben konnte, war ein Pionier der Elektromobilität geworden.
Auf seine unternehmerischen Erfolge ist Walter Mennekes stolz, und doch hat er die ihm typische Bodenständigkeit nicht einmal für einen kurzen Moment aufgegeben. Er ist der Gemeinde Kirchhundem treu geblieben – neben der Weiterentwicklung des Standortes an der Aloys-Mennekes-Straße hat MENNEKES vor einigen Jahren auch im wenige Kilometer entfernten Welschen Ennest eine große Produktionshalle nebst Logistikzentrum und Verwaltungsgebäude errichtet. Walter Mennekes – wie auch sein Sohn Christopher – gibt ein klares Bekenntnis für die Region; er schätzt den Menschenschlag der mittelständisch geprägten Region, er freut sich, wenn die tollen Ideen, die in Südwestfalen entwickelt werden, in die ganze Welt gehen.
Auch im Vereinsleben ist er tief verwurzelt: So war er selbst schon Schützenkönig, fühlt sich dem Breitensport sehr verpflichtet und ist richtig glücklich über den kürzlich errungenen Aufstieg des FC Kirchhundem in die Kreisliga A. Auf regionaler Ebene scheint sich Walter Mennekes auf die Farben Blau-Weiß festgelegt zu haben, auf internationaler Ebene trägt er eher den rot-weißen Schal, und das aus gutem Grund, denn seit 2016 ist er 2. Vizepräsident des FC Bayern München und hilft dem Verein, der mit über 1.200 Mitarbeitenden auch ein Wirtschaftsunternehmen ist, gern mit seiner Managementkapazität weiter. Schließlich gibt es eine starke Wechselwirkung zwischen dem Breiten- und dem Spitzensport; beide Bereiche möchte Walter Mennekes unterstützen und macht sich immer wieder auf den Weg in die bayrische Hauptstadt. Und doch sagt er – natürlich mit einem Augenzwinkern: Das Beste an München ist die Autobahn nach Hause.
Im Dezember feiert Walter Mennekes seinen 77. Geburtstag – langweilig wird´s dennoch nicht. Jeden Morgen steht er um 7 Uhr auf, er macht Sport, geht mit seiner Frau Petra spazieren, besucht alte Freunde. Er steht seinem Sohn im Unternehmen mit Rat und Tat zur Seit, hat neben dem Amt beim FC Bayern München weitere ehrenamtliche Tätigkeiten, ist Mitglied im Aufsichtsrat der Messe Leipzig und in verschiedenen Vereinen – nicht vorn ziehend, aber hinten schiebend. So hat er nach zwanzig Jahren im Vorstand und zehn Jahren als Vorsitzender von „Sauerland Initiativ“ diesen Posten inzwischen an Tobias Metten weitergegeben, engagiert sich aber dennoch weiterhin für den gemeinnützigen Unternehmerverein. Die Region, die Menschen, die hier leben, verdienen in seinen Augen eine größere Wahrnehmung – nur so können auch weiterhin spannende Verbindungen geschlossen werden…